Zum Thema Perfektion

Die perfekte Lösung für all deine Probleme? Gibt es nicht.
Das perfekte Dinner?
Eine Illusion oder zumindest mal Ansichtssache.
Den perfekten Mann? / Die perfekte Frau?
 Kann man sich leider nicht backen. Meine Freunde haben es versucht, das war vor 13 Jahren zu meinem 18. Geburtstag.
Seither hat sich ziemlich viel getan in Sachen Probleme, Kochrezepte und Beziehungen. Nicht alle waren so perfekt, wie ich es mir insgeheim gewünscht hätte und trotzdem kann ich heute voller Überzeugung sagen:
Jede einzelne Erfahrung hat mich ein Stück weit reifen lassen. Jeder einzelne Rückschlag hat mir eine Lektion mit auf den Weg gegeben. Eine Lektion fürs Leben.

Diese Erkenntnis kam schleichend und ganz bestimmt nicht über Nacht. Die Suche nach der perfekten Gleichung für alle meine Widerstände, Herausforderungen, Rückschläge, Probleme habe ich lange vergeblich gesucht. Jeden Stein habe ich danach umgedreht. Verfolgt hat sie mich, von der Grundschulzeit bis ins Studium. Befeuert wurde das Ganze durch Leitsätze meiner Eltern, die mich immer wieder darauf hinwiesen, dass ohne mein Zutun (gemeint waren in erster Linie Fleiß & Tränen) am Ende nichts anständiges aus meinen Bemühungen resultieren könne. Wo auch immer sie sich damals versteckt gehalten hat – Chapeau, Perfektion!

Wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, erinnere ich mich an Frustration, Enttäuschung, Unsicherheit und Wut. Alle samt stürzten sich auf alles, was meinem Weg hin zur Perfektion in die Quere kam. Am allermeisten ich selbst.
Ich frage mich heute, wie vielen Teenagern und jungen Frauen/Männern es damals genau ergangen ist wie mir und wie viele Eltern die selben Motivations-Propaganda-Maschinen zuhause im Keller stehen hatten. Gut gemeint, kostengünstig in der Anschaffung und schliesslich hatten alle anderen sowas ja auch.
„Streng dich an!“ wütet es aus ihnen heraus. „Mach was aus dir!“ „Das kann so nicht funktionieren!“ „Ohne Fleiß, kein Preis!“ Eine Dauerschleife. Frustration vorprogrammiert.

Heute weiss ich, dass genau dieser gut gemeinte Antrieb mich von all den Dingen entwurzelt hat, die mir bereits in die Wiege gelegt worden waren: Meine Talente. Meine Stärken. All die Eigenschaften, die man von Natur aus gerne tut und dabei noch ansehnliche Ergebnisse zu Tage bringt, und das ohne (und da ist der beste Teil!) sich großartig dafür anstrengen zu müssen. Schweiss und Tränen? Adé! Dafür purzeln Glitzersternchen und Feenstaub nur so aus dir heraus. Manche berichten sogar von Einhörnern und Regenbogen-Schmetterlingen. (-;
Überspitzt dargestellt, aber in der Aussage so einfach, so klar: Alles was du gerne und gut tust fliesst aus dir heraus, wie ein frisch angeworfener Schokobrunnen es nicht besser darstellen könnte: Perfekt temperiert, perfekte Konsistenz, perfekte Gegebenheiten der Brunnenschalen, perfekter Fluss, einfach nur – perfekt.

Das Schokobrunnen Paradox

Was hat der Schokobrunnen, was ich nicht habe?
 Zu allererst hat er seine Beschaffenheit als Schokobrunnen bedingungslos
akzeptiert. Schwer vorstellbar ihn als Sandkastenspielzeug oder
 Kronleuchter umzufunktionieren. Nennen wir es Selbstakzeptanz.
 Er nimmt sich an, wie er ist und – zweite Erkenntnis – macht das beste daraus.
 Man stelle sich vor, wie sich unser Schokobrunnen versucht in einer
 besonders modernen und schicken Lampenabteilung als exklusiven 
Lampenschirm zu vermarkten. Auf den ersten Blick sicherlich interessant, 
anders, neu. Aber sobald der Stecker einmal in die Steckdose gefunden 
hat, wartet man vergeblich auf Erleuchtung.

Diese Art von Selbstvermarktung muss Unmengen an Zeit, Kraft und 
Emotionen gekostet haben, um überhaupt auch nur einen Fuss in die 
Fashion Week der Lampenaussteller zu bekommen. Vermutlich hat er sich
 monatelang seiner heissgeliebten Schokolade entzogen, um einen möglichst 
reinen, strahlenden ersten Eindruck zu hinterlassen. Am Ende hat es ihm 
nichts gebracht. Er ist und bleibt ein Schokobrunnen. Ein
 verzweifelter, trauriger, wütender und enttäuschter obendrein.

Vielleicht hatten die Eltern recht und er hat sich einfach nicht hart
 genug reingehängt. Es war nicht gut genug.

Armer Schokobrunnen.

WIFY – Whats in it for you?

Anstatt dich auf die Suche nach scheinbarer Perfektion zu begeben – vorgelebt von Menschen, deren Stärken und Talente sich von deinen unterscheiden, die ganz einfach und plakativ gesagt anders sind als du – warum nicht nach deinem Glitzersternchen- und Feenstaub-Moment streben?
Es gibt etwas da draussen, das wie für dich gemacht ist. Diese eine Sache, die sich anfühlt wie eine perfekt komponierte Symphonie, ein Schwingen, ein Beben tief in dir drinnen, das dich größer, stärker, stolzer macht, als du es je für möglich gehalten hättest. Es mag sich zu Beginn schwierig, gar unmöglich anfühlen, genau diese eine Sache zu finden, in der du einzigartig, unschlagbar bist. Aber die Suche danach, so fraglich sie sich vielleicht anfühlen mag – sie lohnt sich!

„Es gibt in der Welt einen einzigen Weg, auf welchem niemand gehen kann, außer dir: wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn.“

– Friedrich Nietzsche –


Du brauchst Unterstützung auf der Suche nach deinem Glitzersternchen- und Feenstaubmoment? 
Ein Personal Coaching mit mir kann dir dabei helfen, deine Stärken und Talente wieder frei zu legen. Ob mit oder ohne Kletterelementen – gemeinsam kommen wir deinem ganz persönlichem Ziel ein Stück weit näher.

Ich wünsche dir eine spannende und erfüllende Zeit auf der Suche nach den Dingen im Leben, die wirklich zählen.

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